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Alle Jahre wieder oder die Einkommensbenachteiligung geht weiter

Equal Pay Day 2014: Frauen im Bezirk Ried arbeiten 91 Tage im Jahr ohne Entgelt

Alle Jahre richtet sich rund um den Equal Pay Day die Aufmerksamkeit auf die völlig ungerechtfertigten  Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Im Österreichvergleich schneidet Oberösterreich nicht gut ab. Nur in Vorarlberg  ist der Unterschied bei Männer- und Fraueneinkommen noch höher.
Im Bezirk Ried beträgt der Einkommensnachteil von weiblichen Beschäftigten gegenüber ihren männlichen Kollegen 24,8 Prozent.  „Von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit sind wir noch immer meilenweit entfernt“, betont Bezirksfrauenvorsitzende Barbara Huber.

Im Bezirk Ried fällt der Equal Pay Day heuer auf den 2. Oktober (eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr). Das ist jener Tag, ab dem Frauen bis zum Jahresende de facto unentgeltlich arbeiten. Das heißt: jenes Einkommen, das die Männer bis zum Jahresende noch erhalten, ist genau die Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern.

Im Vergleich ganzjährig vollbeschäftigter ArbeitnehmerInnen verdienen Frauen in OÖ im Durchschnitt 27,1% weniger als Männer (Österreich -22,7%). Nur die Vorarlbergerinnen verdienen noch schlechter. So etwa liegen Frauen-Einkommen schon beim Berufseinstieg deutlich unter jenem der Männer. So haben rund 49 % der Frauen, aber rund 25 % der Männer ein Anfangsgehalt unter 1.200 Euro brutto monatlich, wie der Frauenmonitor der Arbeiterkammer Oberösterreich nachweist.

Wozu die lebenslange Einkommensbenachteiligung führt, weiß Huber: „Schlussendlich wirken sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede massiv bei der Pensionshöhe aus. Bekommt ein Mann durchschnittlich 1845 Euro Pension, muss eine Frau mit 945 Euro durchschnittlich auskommen – alleinstehende Frauen werden damit an den Rand der Armut gedrängt. Und wenn wir gleich beim Thema bleiben wollen: was die Einkommensnachteile noch mit sich ziehen: Frauen sind im Vergleich zu Männern mehrfach armutsgefährdet. Speziell Alleinerzieherinnen sind einem hohen Armutsrisiko ausgesetzt!“

„Ronja verdient mehr“

Mit einer interaktiven Homepage macht das Jahoda-Bauer-Institut darauf aufmerksam, dass viele Frauen im 21. Jahrhundert noch immer nicht die gleichen Chancen und Möglichkeiten wie Männer haben. So dient der Lebenslauf einer fiktiven Figur namens Ronja zum Veranschaulichen, wo es genau hakt: von den unzureichenden Kinderbetreuungsplätzen für Unter-Dreijährigen, über die bereits vorhandenen Gehaltsunterschiede beim Berufseinstieg bis zur Tatsache, dass noch immer Welten zwischen Männer und Frauen liegen, wenn es um die Pensionshöhe geht.
Hier der Link zu „Ronja verdient mehr“: www.ronja-verdient-mehr.at (geht online am oberösterreichischen Equal Pay Day, Mittwoch, 24. September)

Daher fordern die SPÖ Frauen Oberösterreich:
Arbeit von der jede Frau leben kann, bedingt u.a. einen Mindestlohn von 1.500 Euro – eine zentrale Forderung der SPÖ Frauen. Fehlende Kinderbetreuungsplätze drängen viele Frauen ungewollt in Teilzeitarbeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse – die SPÖ Frauen verlangen den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. Einkommenstransparenz auch für Betriebe mit unter 150 MitarbeiterInnen verhindert ungerechte Lohnunterschiede und mehr Väter in Karenz (bezahlter Papamonat in der Privatwirtschaft) erleichtert die Berufsunterbrechung. „Es geht um Gerechtigkeit und Rechtsansprüche für Frauen“, so Barbara Huber.

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