Mettmach
Mettmach
Vorbeugende Hochwasserschutz beginnt in der Fläche
Das Unwetter vom 20.6.2012 mit katastrophalen Überschwemmungen in unserem Gemeindegebiet hat wieder einmal bewiesen, wie wichtig gut ausgerüstete Freiwillige Feuerwehren sind. Nicht nur die Feuerwehren, auch Nachbarn und Freunde
waren gleich zur Stelle um den Betroffenen zu helfen. Allen Helfern ein herzliches Dankeschön. Um in Zukunft soche Katastrophen so gut als möglich zu vermeiden sind gutausgerüstete Feuerwehren zu wenig. Es müssen Maßnahmen getroffen werden, dass solche Unwetter nicht so großen Schaden anrichten können. Ein großes Problem ist das Oberflächenwasser. Wasser, das Jahrzehnte in Gräben ordentlich abfließen konnte, rinnt plötzlich Siedlungen entgegen, die seit Menschengedenken keine Überflutungen hatten. Hier ist schneller Handlungsbedarf nötig.
Extreme Starkregen haben zu Vermurungen und Verschlämmungen von Siedlungsgebieten geführt. Die SPÖ beantragt daher im Landtag ein Präventionsprogramm, das insbesondere im Bereich der Landwirtschaft ansetzt:
1. SPÖ für verpflichtende Fruchtfolge in Hanglagen:
Änderungen bei der Fruchtartenauswahl und Fruchtfolge (z.B. Maisanbau-Verbot) würden zu einer länger anhaltenden Bodenbedeckung, einer längeren Vegetationszeit und einer höheren Bestandsdichte führen.
2. SPÖ für Änderungen bei der Fruchtfolge, beispielsweise durch ein Verbot des Anbaus von Risikokulturen (wie z.B. Mais) auf exponierten Lagen: Vor allem großflächige Maisanbauflächen in Hanglagen stellen in Oberösterreich – wie zahlreiche Erfahrungen dramatisch belegen – im Jahresverlauf ein hohes Gefahrenpotenzial dar. Bei Hochwasser wird der Ackerboden einfach weggeschwemmt und verursacht zusätzliche Schäden und Bodenerosion.
3. SPÖ für strengere Richtlinien für die landwirtschaftliche Bearbeitung von Äckern in exponierten Lagen und Hängen (z.B. durch Querbewirtschaftung und Untersaaten): Für Ackerböden in exponierten Lagen und Hängen sollen neue Richtlinien mit geänderten Bearbeitungstechniken – wie Querbewirtschaftung, Streifenfrässaat, Untersaaten, Versickerungsmulden, Zwischenfruchtanbau und Mulchsaatverfahren – erlassen werden, um Bodenverdichtungen zu lockern und neue Verdichtungen zu vermeiden.
4. SPÖ für die Wiedereinführung von Grünstreifen entlang von Straßen an exponierten Lagen und Hängen in § 21 Abs. 2 Oö. Straßengesetz: Die am 10. September 1992 aufgehobene Verpflichtung des Oö. Straßengesetzes, zwischen Straßenrand und Bruchfeld einen ein Meter breiter Streifen freizuhalten, soll entlang von Straßen an exponierten Lagen und Hängen wieder eingeführt werden. Die Breite des Grünstreifens sollte an die topografischen Gegebenheiten und das Gefahrenpotenzial der angebautenFrucht angepasst werden.
Dadurch kann bei Hochwassereine weitere Rückhaltewirkung – insbesondere gegenüber dem Erdreich – erzeugt werden. Mit diesen wasserrückhaltenden Maßnahmen kann die Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz
leisten. Sie reduzieren die Bodenerosion, verringern damit gleichzeitig Sediment- und Nährstoffeinträge in Gewässer und wirken sich auch positiv auf die Biodiversität aus.