Rechnungshofbericht
Rechnungshofbericht
Gute Noten für Oberösterreichs Fachhochschulen!
1000-Studenten-Kriterium könnte KO für bestehende Ausbildungsstandorte sein!
Rede von Landtagsabgeordneten Christian Makor im Oberösterreichischen Landtag am 15. April 2010
Abg. Makor: Sehr verehrte Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Die wesentlichen Inhalte wurden ja bereits vorgetragen, sie sind in der Tat so, dass man, was das Fachhochschulwesen in Oberösterreich betrifft im Großen und Ganzen ein gutes Zeugnis ausstellen kann. Der Rechnungshofbericht an sich bildet einen guten Überblick über das Fachhochschulwesen in Österreich, weil es auch darum geht, die genauen Zahlen, nämlich auch untereinander anzuschauen, wie es mit den Drop-out-Raten ausschaut, wie es ausschaut mit den Förderungen in den einzelnen Bundesländern, die durchaus höchst unterschiedlich sind. Die durchschnittlichen Kosten je Studierenden pro Bundesland, die Absolventinnen und Absolventen, meine sehr geehrten Damen und Herren, da sind wir durchaus was Oberösterreich betrifft im sehr guten Bereich.
Es ist insgesamt zu sagen, dass die Fachhochschulen, die es seit 1994 in Österreich gibt, im Grunde nach eine Erfolgsgeschichte sind, sie werden von den jungen Leuten, den jungen Menschen in Österreich, den Studierenden sehr, sehr gut angenommen. Was der Rechnungshofbericht allerdings kritisch anmerkt, mit ein Grund, ich kann mich an die Diskussionen damals noch erinnern, mit ein Grund, warum man die Fachhochschulen auch installiert hat, war das große Hoffen, nachdem sie praxisorientierter sein sollen als es die Universitäten sind, dass man mit wesentlich mehr Drittmitteln aus der Wirtschaft gerechnet hätte, was aber in der Tat nicht der Fall ist. Der Rechnungshof führt das auch an, dass bei weitem die erhofften Drittmittel für die Fachhochschulen nicht gekommen sind.
Es gibt aus oberösterreichischer Sicht oder aus meiner Sicht aus dem Innviertel, einen einzigen Diskussionspunkt innerhalb des Berichtes, das ist jener, dass die Kriterien der Fachhochschulentwicklungsbeirat in Wien selbst vorgegeben, nämlich dass es pro Standort mindestens eintausend Studierende geben sollte, da ist vom Standort die Rede, nicht vom Lehrgang und nicht vom Erhalter, sondern vom Standort. In Zukunft, meine sehr geehrten Damen und Herren, in Zukunft, glaube ich, sicher nicht aufrechterhalten werden kann, wenn man sich die mittelfristige Entwicklung und die Vorschläge, die in der Diskussion sind und kommen, in Erinnerung ruft. Der gehobene medizinischen-technische Dienst, der etwa in die Fachhochschulen übersiedeln soll, würde das ja bedeuten, dass es außerhalb der vier Standorte keine Hebammenausbildung mehr geben würde, dass es keine Ausbildung der Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden usw. geben würde, außerhalb dieser vier Standorte, ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand da herinnen will.
Noch etwas längerfristiger gedacht, ich stehe der Forderung etwas skeptischer gegenüber, sie ist im Grunde nach eigentlich sehr breit getragen, auch die Diskussion davon, dass die Ausbildung der Kindergärtnerinnen zukünftig ebenfalls in Fachhochschulen von statten gehen sollte, auch da wäre das ein Problem, weil die kindergartenpädagogischen Schulen wesentlich dezentraler gestaltet sind als das zur Zeit unser Fachhochschulwesen ist.
So gesehen, nehme ich den Bericht und nehmen wir als Sozialdemokraten inhaltlich wohlwollend zur Kenntnis, mit der Anmerkung, dass jenes Kriterium der eintausend Studierenden, so sage ich einmal, als einfache So gesehen, nehme ich den Bericht und nehmen wir als Sozialdemokraten inhaltlich wohlwollend zur Kenntnis, mit der Anmerkung, dass jenes Kriterium der eintausend Studieren-den, so sage ich einmal, als einfache Zahl im Raum für uns, glaube ich, kein tatsächliches Kriterium ist. Dankeschön. (Beifall)
Das gesamte kurzschriftliche Protokoll und die Beilagen sind im Internet abrufbar:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at
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