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Pflege braucht mehr als ein Danke

12. Mai 2022

Pflege braucht mehr als ein Danke

Die SPÖ im Bezirk Ried stellt sich hinter die Beschäftigten in der Pflege und setzt sich für bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen ein!

Anlässlich des Tags der Pflege, der am 12. Mai begangen wird, haben die SPÖ-Bürgermeister*innen Fritz Hosner (Geiersberg), Petra Mies (Gurten) und Josef Bleckenwegner (Eberschwang) das Pflegeheim in Eberschwang besucht und den Beschäftigten als kleines Dankeschön für ihre wertvolle Arbeit – die Pflege unserer Eltern und Großeltern und den unglaublichen Einsatz für die Gesellschaft und das Wohl der älteren Generation – Kuchen mitgebracht.

Es ist ein Knochenjob, welchen die Mitarbeiter*innen in den Alten- und Pflegeheimen tagtäglich verrichten. Nicht zuletzt, weil sie die Arbeit von hunderten fehlenden Beschäftigten mitmachen müssen. Der Ruf nach Entlastung und besseren Arbeitsbedingungen wird immer lauter. Die Pfleger*innen sind bereits am Ende ihrer Kräfte. „Es braucht aber MEHR als ein Danke. Denn Applaus sorgt nicht für bessere Arbeitsbedingungen und faire Gehälter auf dem Konto der Beschäftigten“, sagt SPÖ-Bezirksparteivorsitzender Bgm. Fritz Hosner. „Außer großen Ankündigungen ist bisher noch nichts geschehen. Es gibt noch immer keine Klarheit, wie die Finanzierung der Pflege in Zukunft aussehen soll“, stellt Hosner fest. Auch die künftige Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden steht noch in den Sternen.

Die SPÖ im Bezirk Ried sieht vor allem in den folgenden drei Punkten akuten Handlungsbedarf, um die Beschäftigten zu entlasten:

1. Faire Gehälter

„Das Pflegepersonal muss ordentlich bezahlt werden und unter würdigen Rahmenbedingungen der Arbeit nachgehen können. Es braucht daher dringend bessere Gehaltseinstufungen“, so Hosner. Gehälter im Pflegebereich dürften sich dabei nicht an den niedrigsten Einkommen orientieren, sondern müssten dem Vergleich mit den Gehältern in Krankenhäusern und anderen Branchen Stand halten. „Eine gerechte, bessere Entlohnung der Pflegekräfte wird nur mit einem neuen Finanzierungssystem zu lösen sein“, sagt Hosner.

2. Attraktive & existenzsichernde Ausbildung

Für Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies steht fest: „Es braucht existenzsichernde Ausbildungsmöglichkeiten, damit sich mehr Menschen für den Pflegeberuf entscheiden. Insbesondere Berufsumsteiger*innen sollen durch eine Anstellung während der Ausbildung finanziell abgesichert werden.“ Die Finanzierung und Verantwortung müsse hier das Land Oberösterreich tragen. Des Weiteren plädiert Mies für die Abschaffung sämtlicher Ausbildungskosten. Darunter auch die Abschaffung von Studiengebühren an der FH Gesundheitsberufe OÖ.

Landesrätin Birgit Gerstorfer hat im Jahr 2019 eine Ausbildungsoffensive gestartet, die die Attraktivität des Berufes in den Mittelpunkt stellt. Die Offensive umfasst neben der Verdoppelung der kostenlosen Ausbildungsplätze ein Fachkräftestipendium sowie den Lehrgang „Junge Pflege“, damit Jugendliche nach der Pflichtschule in die Ausbildung einsteigen können. Diese SPÖ-initiierten Verbesserungen müssen unbedingt erhalten und weiter ausgebaut werden. Mies regt außerdem eine gemeinsame Steuerungsstelle beim Land Oberösterreich im Bereich der sich überschneidenden Ausbildungen im Gesundheits- und Pflegebereich an.

3. Personalschlüssel anpassen

Bei der Pflege und Betreuung von Pflegebedürftigen mit der Pflegestufe 4 gilt derzeit ein Pflegepersonalschlüssel von 1:2,5. Das heißt: 1 Pfleger*in kommt auf 2,5 Pflegebedürftige. Der Schlüssel wurde seit 25 Jahren nicht mehr angepasst und soll nun endlich auf 1:2 verbessert werden. „Der Pflegepersonalschlüssel wurde seit 25 Jahren nicht mehr angepasst und muss dringend überarbeitet und an die Herausforderungen der Zeit angepasst werden“, sagt Eberschwangs Bürgermeister Josef Bleckenwegner. Für Oberösterreich bedeutet das Mehrkosten in Höhe von rund 10,5 Mio. Euro und eine Erhöhung des Pflegepersonalstandes um rund 300 Vollzeitbeschäftigte gerechnet über alle Alten- und Pflegeheime. „Vor allem die zunehmende Anzahl an Demenzerkrankten erfordert dringend eine Verbesserung des Pflegepersonalschlüssels“, gibt Bleckenwegner zu bedenken.

Verantwortung nicht auf Gemeinden abwälzen

Die mit den Verbesserungen in der Pflege verbundenen Kosten dürfen nicht auf die Gemeinden und Städte abgewälzt werden. „Weder das Land Oberösterreich noch der Bund dürfen die Gemeinden weiterhin bei der Pflegefinanzierung im Stich lassen. Die Zukunft der Pflege zu sichern und sich den großen Herausforderungen zu stellen ist Aufgabe des Landes und des Bundes, nicht der Bürgermeister*innen“, hält SP-Bezirksvorsitzender Hosner fest.

„Wir brauchen um mindestens 20 Prozent mehr Personal und das werden wir nur bekommen, wenn die Pflegeberufe attraktiver gemacht werden. Applaus ist nicht genug. Die Beschäftigten brauchen Verbesserungen, die spürbar sind“, sind sich die SPÖ-Bürgermeister*innen einig.

Auch die Bürger*innen haben die Möglichkeit, die Forderungen der SPÖ zu unterstützen. Die Landespartei ruft zur Unterzeichnung der Petition „Pflege braucht MEHR als ein Danke“ auf spooe.at/tag-der-pflege ein.

Bgm. Josef Bleckenwegner (1.v.l.), Bgm.in Petra Mies (2.v.l.) und SPÖ-Bezirksparteivorsitzender Bgm. Fritz Hosner (1.v.r.) besuchten anlässlich des Tags der Pflege das Pflegeheim in Eberschwang und überbrachten den Beschäftigten Kuchen als kleines Dankeschön für ihre wertvolle Arbeit.

Josef Bleckenwegner, Bgm.in Petra Mies und SPÖ-Bezirksparteivorsitzender Bgm. Fritz Hosner stehen hinter den Beschäftigten in der Pflege und setzen sich für bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen ein.

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