Ried
Sozialminister Hundstorfer im Bezirk Ried
Am 9. April empfing Landtagsabgeordneter Christian Makor den Bundesminister für Soziales, Arbeit und Konsumentenschutz, Rudolf Hundstorfer in Ried.
Auf dem Programm standen AMS (Arbeitsmarktservice), Rifa (Rieder Initiative für Arbeitslose), GKK (Gebietskrankenkasse), Pressekonferenz, eine Gesprächsrunde mit Betriebsräten aus dem Bezirk Ried, sowie die Besichtigung des Grundstückes für die neue Produktionsschule.
Erste Station war das AMS Ried. AMS-Chef Gerhard Strasser berichtete über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt im Bezirk Ried und im Innviertel. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Beispielsweise sind im März 2009 um 603 mehr Arbeitslose in Ried gemeldet als im März 2008, das ist ein Plus von 71 %. Von der aktuellen Situation besonders betroffen sind Jugendliche, die kaum Aussicht auf eine Lehrstelle haben. BM Hundstorfer weiß über die Problematik der Jugendlichen. Er meint auch, dass diese Zielgruppe besonders gefördert werden muss. Deshalb ist kürzlich auch die bisher höchste Förderung an das AMS Österreich ergangen, um mit speziellen Programmen auch den Jugendlichen eine Zukunftschance bieten zu können. Im Anschluss hatten die MitarbeiterInnen des AMS Gelegenheit, persönlich mit dem Bundesminister zu reden, wobei unter anderem deren hohe Auslastung und unklare Rahmenbedingungen bei der Kurzarbeit zu Wort gekommen ist. Hr. Hundstorfer konnte sich ein gutes Bild davon machen, dass das AMS-Team Ried sehr kunden- und serviceorientiert ist. Dafür erhielt das AMS Ried sogar den 1. Platz in Oberösterreich.
Anschließend wurde der BM bei der RIFA erwartet. Beim Rundgang durch das Gebäude wurden die MAH, die Holzwerkstatt und das Übungshotel besichtigt. RIFA-Geschäftsführer Albert Schönhuber sprach über die drei Bereiche, die nicht fiktive Übungseinheiten darstellen, sondern reale Betriebe geworden sind. So werden in der Holzwerkstatt Auftragsarbeiten gemacht und im Übungshotel sind Gastmitarbeiter aus Rieder Firmen untergebracht. Die mobile Altenhilfe wird auch ständig ausgebaut. Für 2010 wird sogar noch Personal gesucht. Weiters haben die Projektteilnehmer die Möglichkeit, ihren Lehrabschluss durch die Begleitung und Unterstützung der RIFA-Mitarbeiter zu machen. Für ein schmackhaftes Mittagessen sorgten die Damen aus der Küche des Übungshotels. Besonders vom Nachtisch waren Minister Hundstorfer und alle anwesenden Gäste überzeugt.
Der nächste Programmpunkt war die Besichtigung der GKK Ried. Begrüßt wurde BM Rudolf Hundstorfer von Vizebürgermeister Michael Steffan, sowie vom GKK-Regionalstellenleiter Hans Högl, seinem Team und dem PGA-Team.
Beim Rundgang durch das neue GKK-Gebäude am Marktplatz wurde die Netzwerk-Hilfe, einem Service der OÖ Gebietskrankenkassen, erläutert. Hier stehen der Klient und dessen Familie als Mensch im Mittelpunkt. Durch diese Kundenorientierung werden die Leistungen effizienter und qualitätsvoller und die Zufriedenheit der Versicherten wird gesteigert.
Im ersten Stockwerk des GKK-Gebäudes ist die PGA untergebracht, wo der BM einen Eindruck über die tägliche Arbeit von Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie bekam.
Beim Pressegespräch in der Arbeiterkammer sprach Bundesminister Hundstorfer über die Arbeitslosigkeit im Innviertel, die besonders hoch ist, weil hier viel exportorientierte Industrie angesiedelt ist. Wichtig für Hundstorfer ist, dass die Qualifikation der Arbeitslosen durch Förderungen erhöht werden muss. So haben 40 % der Arbeitslosen als höchste Schulbildung nur den Pflichtschulabschluss. Ein besonderes Anliegen des Ministers ist die Jugendarbeitslosigkeit. Den Jugendlichen müsse eine Antwort gegeben werden, die nicht zum Sozialamt führt, sondern in eine Ausbildungsstelle. Gemeinsam mit dem AMS könne ermittelt werden, ob eine Vermittlung, eine Weiterbildung oder eine Umschulung sinnvoll ist. Eine gute Qualifikation ist nicht nur für das Selbstwertgefühl wichtig, sondern auch für die Wirtschaft. Aber es gebe auch Positives am Arbeitsmarkt in dieser Wirtschaftskrise: So werden z.B. weitere KindergärtnerInnen, PolizistInnen und Pflege- und Gesundheitspersonal benötigt.
Beim Brunch mit Betriebsräten aus dem Bezirk Ried leitete FSG-Vorsitzender Toni Gufler die Diskussion. Behandelt wurden die Themen AL-Geld, Altersteilzeit, Nulllohnrunde, Kurzarbeit, Arbeitsinspektorrat, Zukunftsbranchen und Vermögenssteuer. Die Betriebsräte brachten aktuelle Beispiele und Vorschläge aus ihren Betrieben zur aktuellen Situation. Beim anschließenden Fototermin hatten die Betriebsräte die Möglichkeit, sich persönlich mit dem Bundesminister fotografieren zu lassen.
Sabine Steffan, BFI-Reginalstellenleiterin und Stadträtin, empfing anschließend Minister Hundstorfer im BFI. Dort wurde über den geplanten Bau einer Produktionsschule gesprochen. Die Fachausrichtung wird sich nach dem Bedarf im Bezirk richten. Dies ist eine weitere Maßnahme, den Jugendlichen eine Perspektive und Ausbildung zu ermöglichen. Lernschwäche, Sprachdefizite und soziale Defizite können hier ausgeglichen werden. So werden bei der Produktionsschule jährlich 80 Jugendliche Platz finden. Das Grundstück wurde bereits von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, Baubeginn soll im September 2009 stattfinden. Beim Besichtigen des Grundstückes wurde mit dem Bundesminister auch über das Thema Finanzierung gesprochen.
Abschließend stand die Bezirkskonferenz der SPÖ in Taiskirchen, Gasthaus Ziegler, am Programm, bei der Sozialminister Hundstorfer das Referat hielt.