Disco fällt wieder negativ auf
Erneut macht die Disco Sugarfree in Tumeltsham negative Schlagzeilen. Wurde um den Jahreswechsel AustausschülerInnen aus Italien der Zutritt verwehrt, so fällt sie jetzt zu Ostern mit einer zweideutigen Werbelinie auf. Die Innviertler Hasenjagd, mit Plakat Sujet einer Osterhäsin mit gezogenem Revolver, erinnert stark an den Begriff der Mühlviertler Hasenjagd.
Die Mühlviertler Hasenjagd war ein Kriegsverbrechen in Oberösterreich, bei dem 1945 über 400 entflohene sowjetische Häftlinge nach einem Großausbruch aus dem KZ Mauthausen von nationalsozialistischen Soldaten und Zivilisten gejagt und ermordet wurden. Diese „Treibjagd“, an der sich neben der SS sogar Feuerwehren beteiligt haben, gilt als eines der größten Endphasenverbrechen der NS Zeit und wurde durch Film und Dokumenationen, sowie dem Schulunterricht, besonders in Oberösterreich äußerst bekannt. Noch dazu wurde diesen Februar dem Kriegsverbrechen, das sich heuer zum 70. Mal jährt, mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen gedacht.
Mit NS Kriegsverbrechen Werbung zu machen ist geschmacklos. Auch wenn viele den Zusammenhang als unbedacht abtun, so sollte zumindest im Nachhinein reagiert werden. Die ledigliche Umbenennung auf Facebook in Sugarfree Hasenjagd reicht nicht. Die Plakate sollten eigentlich längst entfernt sein.
Ereignisse wie diese zeigen, dass die Verbrechen des Dritten Reiches nachwievor hohen Aufklärungsbedarf haben und die Bewusstseinsbildung besonders in Oberösterreich noch hohen Aufholbedarf hat!
Die Kommentare in einzelnen Online-Medien verdeutlichen diese Problematik umso mehr.
Dass das Plakat an sich und die Werblinie ala Sex Sells ebenso fragwürdig ist, zeigt wie wenig die Gleichstellung von Frauen bei uns beachtet wird. Die Respektlosigkeit gegenüber Frauen ist immer noch stark in unserer Gesellschaft verankert. Umso größer ist daher auch die Bedeutung des Equal Pay Day, der genau auf heute, den 31. März, fällt.