Equal Pay Day 2022 – Wie lange noch?
100 Jahre auf Lohngerechtigkeit warten? Nein danke.
Noch immer existiert eine riesige Lohnlücke in Österreich zwischen Männern und Frauen. Der Lohnunterschied in Österreich beträgt rund 17 %. Noch höher klafft die Gehaltslücke im Bezirk Ried auseinander, um 18,7 % bzw. 9.319 Euro verdienen Frauen im Schnitt nach wie vor weniger als Männer. Der Equal Pay Day – jener Tag an dem Männer statistisch gesehen so viel verdient haben wie Frauen am Jahresende – findet demnach im Bezirk Ried am 24. Oktober statt. Der bundesweite Equal Pay Day ist in diesem Jahr am 30. Oktober. 63 Tage im Jahr arbeiten demnach Frauen im Vergleich zu Männern in Österreich gratis. Im Bezirk Ried sind es 69 Tage.
„Wie lange noch?“ fragen die SPÖ-Frauen bei Aktionen in ganz Österreich. Die Frage richtet sich direkt an die Bundesregierung. 100 Jahre oder 10 Jahre, den Unterschied macht aktive Frauen- und Gleichstellungspolitik. Damit wir die Lohnschere endlich schließen braucht es echte Veränderung.
10 Jahre. Das ist möglich. Mit guten Gesetzen.
Andere Länder zeigen wie es geht. Jährlich veröffentlicht das Weltwirtschaftsforum den „Global Gender Gap Report“. Ganz oben in der Liste der Staaten, in denen die Lohnschere verhältnismäßig am kleinsten ist, liegen die skandinavischen Staaten. Island führt seit Jahren das Ranking an. Unternehmen müssen dort aktiv zeigen, dass sie faire Löhne zahlen, sonst drohen Strafen.
„Wir können keine 100 Jahre warten, bis sich etwas ändert,“ so SPÖ-Bezirksfrauenreferentin Vizebürgermeisterin Christin Mayrhofer. „Wir fordern dringend Maßnahmen ein, die effizient und nachhaltig wirken.“
„Dass Frauen im Arbeitsleben nach wie vor viel weniger verdienen, geht uns alle an. Wir wollen gemeinsam für echte Lohngerechtigkeit kämpfen,“ sagt auch Bezirksparteivorsitzender Bürgermeister Fritz Hosner.
„Viele Frauen arbeiten Teilzeit, weil sie keine andere Wahl haben“, so Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies. „Es fehlt ein flächendeckendes Angebot an ganztägigen Kinderbetreuungsplätzen. Auch werden in vielen Branchen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, wie zum Beispiel im Handel, hauptsächlich Teilzeitjobs angeboten. Das bedeutet dann oft ein Bruttoeinkommen von unter 1.000 Euro. Ich vermisse ein Arbeitsmarktkonzept der Regierung, das die Vollzeitbeschäftigung von Frauen in Zukunft fördert.“ so Mies.
Unsere Forderungen für mehr Einkommensgerechtigkeit
- flächendeckender Ausbau von Kinderbildungsplätzen
- Rechtsanspruch auf kostenlose, ganztägige Kinderbetreuung für Kinder ab dem ersten Lebensjahr
- Rechtsanspruch auf Vollzeit nach Teilzeitphasen: Teilzeit ist für Eltern hilfreich, wenn die Kinder klein sind. Aber wenn die Kinder größer werden, bleiben viele Frauen unfreiwillig in Teilzeit. Der Umstieg muss deshalb erleichtert werden.
- Lohntransparenz nach isländischem Vorbild
- eine Arbeitszeitverkürzung, die es Frauen und Männern erleichtert, bezahlte und unbezahlte Arbeit gerechter aufzuteilen