SPÖ Bezirk Ried: „Bädern steht das Wasser bis zum Hals“
Die Temperaturen werden langsam wieder wärmer und damit steigt die Vorfreude auf ein unbeschwertes Badevergnügen im Sommer. Diese Freude wird allerdings gedämpft, wenn man sich die Anfragebeantwortung der ÖVP zu der Zukunft der öffentlichen Bäder in Oberösterreich ansieht. Die SPÖ wollte von der zuständigen Landesrätin Michaela Langer-Weninger wissen, wie es um die Finanzierung von Oberösterreichs Frei- und Hallenbädern aussieht. Die ernüchternde Antwort: Kaum ein Freibad kann gebaut, nur wenige Hallenbäder saniert werden. Grund dafür sind die enormen Auflagen, die an die Gemeinden gestellt werden, wenn sie eine Förderung vom Land für ihre Bauvorhaben beantragen.
Bädersanierungen werden vom Land nur gefördert, wenn die Gemeinden nachweisen können, dass die Hallenbäder 33% und Freibäder sogar 50 % ihrer Ausgaben aus dem laufenden Betrieb decken können. Die Anfragebeantwortung zeigt, dass 6 von 7 Bädern in Oberösterreich diese hohe Hürde nicht schaffen und so langfristig in ihrer Existenz gefährdet sind.
„Schon die laufenden Kosten der Frei- und Hallenbäder belasten die Gemeindebudgets, Sanierungen sind für die Städte und Gemeinden dann gar nicht zu stemmen, weil sich das Land aus der Verantwortung stiehlt.“, kritisiert der Rieder Sportstadtrat und stellvertretende SPÖ-Bezirksvorsitzende Sebastian Forstner die kaum erreichbaren Forderungen an die Gemeinden.
Ohne die wichtige Unterstützung durch das Land, stellen die Kosten für eine Sanierung oder gar Neuerrichtung von Frei- und Hallenbädern eine massive finanzielle Hürde für die Gemeinden dar. „Diese Anforderung von 33 bzw. 50 % Ausgabendeckung ist unverständlich. Dieser Maßstab gilt bei anderen öffentlichen Anlagen nicht. Warum also ausgerechnet bei den Bädern, die einen so wichtigen Zweck für Oberösterreichs Kinder und Jugendliche erfüllen?“ fragt Forstner. Oberösterreichs öffentliche Bäder sind ein wertvolles Freizeitangebot – gerade für Familien, die sich keinen Pool zuhause leisten können. Sie sind ein Ort des Zusammenkommens und des Austauschs, wo Jung und Alt gemeinsam entspannen können.
„Anstatt durch eine verhinderbare Schließung von öffentlichen Bädern den Bau privater Pools zu forcieren, sollten ÖVP und FPÖ dafür sorgen, dass jedes Kind in Oberösterreich die Chance hat Schwimmen zu lernen.“ Es ist zudem zu befürchten, dass die Bäder die Eintrittspreise erhöhen müssen, um ihre notwendigen Sanierungen finanzieren zu können. Nach Strom, Gas, Treibstoff und Lebensmitteln droht hier also die nächste Teuerung. „Öffentliche Bäder müssen für alle zugänglich bleiben und dürfen nicht, wie bereits so vieles in letzter Zeit, zum Luxus werden.“, hält Forstner fest. In der Praxis hat sich zudem gezeigt, dass eine Erhöhung der Eintrittspreise nicht zu mehr Wirtschaftlichkeit von Bädern sorgt, sondern eher im Gegenteil – einem Ausbleiben der Badegäste.