SPÖ Frauen: Wir fordern Gleichstand statt Stillstand!
Presseaussendung der SPÖ Frauen
Alle Jahre wieder richtet sich rund um den Equal Pay Day die Aufmerksamkeit auf die völlig ungerechtfertigten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Im Österreichvergleich schneidet Oberösterreich schlecht ab. Nur in Vorarlberg ist der Unterschied bei Männer- und Fraueneinkommen noch höher. Der Equal Pay Day ist jener Tag, ab dem Frauen bis zum Jahresende de facto unentgeltlich arbeiten. Das heißt: jenes Einkommen, das die Männer bis zum Jahresende noch erhalten, ist genau die Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern.
Im Bezirk Ried beträgt der Einkommensnachteil von weiblichen Beschäftigten gegenüber ihren männlichen Kollegen 25,6 Prozent. „Von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit sind wir noch immer meilenweit entfernt“, betont Bezirksfrauenvorsitzende Barbara Huber. Im Bezirk Ried fällt der Equal Pay Day heuer auf den 29. September – eine Verschlechterung zum Vorjahr!
Stillstand, Frau Landesrätin Hummer!
Oberösterreichweit fällt der Equal Pay Day 2015 heuer auf den 24. September! Nach wie vor arbeiten Frauen in Oberösterreich statistisch gesehen 99 gratis Tage! Also alles beim Alten, wie es aussieht! Mit ÖVP-Frauenlandesrätin Hummer herrscht in OÖ in Sachen Einkommensgerechtigkeit Stillstand! Nicht wirklich erstaunlich, dass Oberösterreich auch beim Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen (vor allem bei den Unter-Dreijährigen) den anderen Bundesländern hinten nachhinkt.
Im Vergleich ganzjährig vollbeschäftigter ArbeitnehmerInnen verdienen Frauen in OÖ – bei einem durchschnittlichen Jahres-Bruttobezug von 34.448 € – im Durchschnitt 27 % weniger als Männer (Österreich -22,4%). Nur die Vorarlbergerinnen verdienen noch schlechter. Die Einkommen der Frauen liegen schon beim Berufseinstieg deutlich unter jenen der Männer. Problematisch auch der Einkommensknick meist im Alter von 30 – 40 Jahren – bedingt durch familienbedingte Berufsunterbrechungen oder Arbeitszeitreduktionen.
Erwerbsarmut bedeutet Altersarmut!
Frauen verdienen weniger als Männer – in allen Branchen und Berufsklassen, bei gleicher Ausbildung und bei gleicher beruflicher Stellung. Zulagen, bezahlte Ausbildungen usw. bekommen sie viel seltener als ihre männlichen Kollegen. Bekannt ist auch, dass in Branchen, in denen Frauen besonders stark vertreten sind, deutlich schlechter bezahlt wird. Außerdem übernehmen Frauen einen Großteil der unbezahlten Arbeit (Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege). Frauenkarrieren knicken auch oft nach der Geburt des ersten Kindes ein. Und die ungerechtfertigten Einkommensunterschiede wirken nach – die aus den verschiedensten Gründen mageren Einkommensjahre münden dann in niedrigen Frauenpensionen. Einkommensarmut heißt immer auch Altersarmut!
SPÖ Frauen OÖ: Gleichstand statt Stillstand
“Arbeit von der Frau leben kann, bedingt u.a. einen Mindestlohn von 1.500 Euro – eine zentrale SPÖ-Forderung im Wahlkampf. Fehlende Kinderbetreuungsplätze drängen viele Frauen ungewollt in Teilzeitarbeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse – die SPÖ verlangt den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. Einkommenstransparenz auch für Betriebe mit unter 150 MitarbeiterInnen verhindert ungerechte Lohnunterschiede und mehr Väter in Karenz (bezahlter Papamonat in der Privatwirtschaft) erleichtert die Berufsunterbrechung. „Es geht um Gerechtigkeit und Rechtsansprüche für Frauen, wir setzen alles daran, dass eine starke SPÖ sie auch umsetzen wird“, so Barbara Huber.