SPÖ-Offensive für leistbares Wohnen in Oberösterreich
SPÖ-Wohnbausprecher LAbg. Christian Makor:
1000 zusätzliche Wohnungen in 3 Jahren:
SPÖ-Offensive für leistbares
Wohnen in Oberösterreich
Anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz am 23. Mai in St. Marienkirchen an der Polsenz forderten SPÖ-Wohnbausprecher LAbg. Christian Makor und der Eferdinger LAbg. Erich Pilsner eine Offensive im geförderten Wohnbau in Oberösterreich. Gemeinsam mit LAWOG-Direktor Frank Schneider wurde eine Baustelle in St. Marienkirchen a.d.P. wurde eine Baustelle beuscht.
Hohe Wohnkosten sind zentrales Problem der Bevölkerung
Kontinuierlich stark steigende Wohnkosten und stagnierende Reallöhne haben dazu geführt, dass die Aufbringung der nötigen finanziellen Mittel für immer mehr MitbürgerInnen schwieriger wird. Laut aktuellen Daten des Bundesministeriums für Frauen und Öffentlichen Dienst (Frauenbarometer, Sample=1000, Frauen und Männer) gibt eine überwiegende Mehrheit an, dass niedrigere Wohnkosten sehr zur persönlichen Entlastung beitragen würden. Wohnkosten belasten dieser Umfrage zufolge deutlich stärker als vergleichsweise der Druck am Arbeitsplatz oder die Pflege von Angehörigen.
Bedenkliche Entwicklung in Oberösterreich:
Mietwohnbau seit Jahren im Rückwärtsgang:
Die Entwicklung der oberösterreichischen Wohnbaubudgets unterstreicht die bestehende Problematik deutlich (Angaben in Millionen Euro/Jahr):
2007: 302 Mio.
2008: 207 Mio
2009: 304 Mio.
2010: 275 Mio.
2011: 253 Mio.
2012: 289 Mio.
2013: 289 Mio.
Diese in der Tendenz stark rückläufige Budgetentwicklung trotz steigender Baukosten (!) spiegelt sich auch im tatsächlich geförderten Mietwohnungsbau wider: Die durchschnittliche Wohnbauleistung betrug zwischen 2010 und 2012 nur 1650 neu errichtete, geförderte Mietwohnungen. Unter Landesrat Haimbuchner ist es im Jahr 2010 mit nur 1261 Neubauten (=niedrigster Wert seit 2000) zu einem langjährigen Mietwohnungstief gekommen. Im Vergleich dazu erreichte in den Jahren 2005 bis 2009 die jährliche Neubauleistung einen Durchschnitt von 2047 geförderten Mietwohnungen.
“Trotz der gesunkenen Zahl an neuen geförderten Wohnungen, ist die Nachfrage weiterhin ungebrochen hoch und würde eine deutlich höhere Neubauleistung erfordern. Ansonsten droht diese hohe Nachfrage den Druck auf die Miethöhen weiter zu verstärken”, warnt SPÖ-Wohnbausprecher Christian Makor.
SPÖ für 1000 zusätzliche Wohnungen in den nächsten 3 Jahren
Mit einer Wohnbauoffensive soll der schwächelnde Mietwohnbau in Oberösterreich angekurbelt werden. Konkret sieht die SPÖ-Offensive die Errichtung von 1000 zusätzlichen Wohnungen in den kommenden drei Jahren vor.
Zur raschen Abwicklung des zusätzlichen Wohnbauvolumens sind zeitnah Gespräche mit den Wohnbaugenossenschaften zu führen, damit baureife Objekte früher eingereicht und verwirklicht werden.
Wohnbauoffensive macht auch volkswirtschaftlich Sinn
Ein Sonderwohnbauprogramm würde gerade in der aktuellen Spardynamik für mehrfach positive Effekte sorgen. Insbesondere würde die konjunkturelle Belebung des Bausektors den hohen Druck auf den Arbeitsmarkt erleichtern. Oberösterreich ist als starkes Industriebundesland von Konjunkturschwankungen stets überproportional betroffen und verzeichnete in den vergangenen Monaten wiederholt sehr hohe Steigerungsquoten bei den Arbeitslosenzahlen. Insbesondere die Baubranche hatte österreichweit im März 2013 einen enormen Anstieg an Arbeitslosen von 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf nunmehr 44.520 MitbürgerInnen zu verzeichnen – in Oberösterreich war die prozentuelle Steigerung mit 38,4% im Hochbau sogar noch deutlich höher. Wenn auch ein Teil davon auf die schlechte Witterung zurückzuführen war, so belegen auch die Daten der vorigen Monate starke Steigerungen der Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft.
Mehr Wohnungen bedeuten zudem eine bessere Bewältigung des hohen Wohnbedarfs, was grundsätzlich geeignet ist, das starke Ansteigen der Mietpreise etwas einzubremsen. Das untermauert auch der Oberösterreichische Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer Oberösterreich mit seiner Aussage, dass die Mietpreissteigerungen von bis zu 11,5 Prozent in Linz-Stadt und Linz-Land im Wesentlichen auf die gestiegene Nachfrage zurückzuführen sind. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Mietwohnung in Linz-Stadt ist 2012 laut Wirtschaftskammer OÖ bei 7,57 Euro (kalt, ohne Betriebskosten!) gelegen. Wenn 1000 geförderte Mietwohnungen mit einem gedeckelten Mietzins von 3,65 Euro pro Quadratmeter errichtet werden, dann würde das jedenfalls für eine Entlastung sorgen und dämpfend auf die Mietpreise wirken.
Private Mietverhältnisse sind in Österreich von 2005 bis 2011 durchschnittlich um 27,9 Prozent teurer geworden, obwohl die allgemeine Teuerungsrate bei deutlich geringeren 13,1 Prozent gelegen ist (Daten Wifo, 2012). Wenn die Haushalte nicht einen großen Teil ihres Einkommens für Wohnen ausgeben müssen, dann haben sie auch in verstärktem Ausmaß die Gelegenheit zu konsumieren, was Wirtschaft und Arbeitsmarkt ankurbelt. Erst vor wenigen Wochen wurde von der Arbeiterkammer Oberösterreich festgestellt, dass jeder vierte Haushalt in Oberösterreich mehr als die Hälfte seines Einkommens für “Wohnen” aufbraucht.
Bildetxt: Wohnbausprecher LAbg. Christian Makor, der Eferdinger LAbg. Erich Pilsner und LAWOG Direktor Frank Schneider bei einem Wohnbauprojekt in St. Marienkirchen a.d. P.