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Chancengerechtigkeit – alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandeln!

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Ortspost: Als Bürgermeisterkandidat interessieren sich die Schildornerinnen und Schildorner  auch für den Menschen Franz Gattermann. Warum bist Du z.B. als gebürtiger Schildorner in Pramet zur Schule gegangen?

Franz Gattermann: Ich wurde 1955 als Drittes von vier Kindern geboren. Gerade für Jüngere ist die damalige Lebenssituation nach dem Krieg kaum mehr vorstellbar. Meine Eltern wohnten bei den Großeltern in Kronawitten („Schmied in der Moosmühle“). Dort wurde der Platz aber zu klein. So entschieden sich meine Eltern in Großpiesenham ein altes Haus (neben dem Stelzhamerhaus) zu pachten. 1962 wurde das Haus in Kronawitten übergeben und meine Eltern bewirtschafteten das Sacherl. Nachdem ich zu dieser Zeit aber bereits in Pramet die Volksschule besuchte, ging ich weiter dort zu Schule.

Ortspost: Du hast einige Jahre in der Stadt Ried gewohnt und hast Dich dann bewusst entschieden in Schildorn ein Haus zu errichten.

Franz  Gattermann: Die Entscheidung mich endgültig sesshaft zu machen fiel witzigerweise im fernen Japan. 1985 wurde ich als einziger ÖSV-Langläufer zum Sapporo-Skimarathon eingeladen. 8 Tage auf mich alleine gestellt in der Weltmetropole Tokio bzw. Sapporo ist mir klar geworden, was wirklich Lebensqualität ist  und welche Vorteile das Leben auf dem Lande bietet. Damals wurde gerade die heutige Fischerstraße „besiedelt“ und Brigitte und ich kauften von der Fam. Adlmannseder  eine Bauparzelle. 1990 haben wir unser Haus errichtet. Daraus habe ich gelernt, dass man oft etwas erst richtig schätzt, wenn man weit fort ist.

Ortspost: Nun aber zur Gemeindepolitik. Es kommt keine leichte Zeit für einen Schildorner Bürgermeister, oder?

Franz Gattermann: In den letzten Jahren wurden viele Fehler gemacht. Daraus müssen wir lernen und es besser machen. Es ist jetzt die Zeit einen Schluss-Strich zu machen, nach vorne zu schauen und einen Neustart zu beginnen.

Ortspost: Wie schaut der Neustart aus?

Franz Gattermann: Schildorn und seine Bürgerinnen und Bürger müssen im Mittelpunkt stehen. Ich werde versuchen in den nächsten Wochen mit allen Schildornern persönlich zu sprechen. Die Anliegen der Menschen müssen im Zentrum. Alleingänge wird es mit mir nicht geben. Ich bin offen für gute Ideen, deren Umsetzung dann sorgfältig und gemeinsam vorbereitet werden.

Ortspost: Was wäre da ein konkretes Projekt?

Franz Gattermann: Eine gemeinsame offizielle Gemeindezeitung, in der alle Schildorner Vereine, aber auch alle Parteien Raum finden, wäre aus meiner Sicht ein erster guter Schritt. Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung einstimmig diese Idee aufgegriffen. Vorarbeiten laufen.

Ortspost: Die Gemeindefinanzen standen in letzter Zeit oft in Diskussion?

Franz Gattermann: Der sparsame Umgang mit Steuergeldern ist mir sehr wichtig. Laut Prüfbericht 2012 des Landes beträgt der Schuldenberg unserer Gemeinde bereits 5,6 Mio Euro. Das heißt, dass jeder Schildorner Gemeindebürger, die Kinder mit eingerechnet, mit rund 5.000.—Euro belastet ist. Das ist der alarmierende dreifache Betrag des Durchschnitts der oö. Gemeinden. Das muss durch sparsamen Umgang mit dem Geld  in den nächsten Jahren deutlich reduziert werden. Wir dürfen auch in der Gemeinde nicht unseren Kindern einen solchen Schuldenberg hinterlassen.

Ortspost: Wie kann das konkret gehen?

Franz Gattermann: Einerseits muss das Geld, das für die Tilgung der Schulden vorgesehen ist, pünktlich und ordentlich auch dazu verwendet werden, statt neue Löcher damit zu stopfen.  Außerdem muss allen klar sein, dass nach dem Neubau des Musikheims, der Sportkabine, des Turnsaals in Schildorn wieder kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Nur so wird es möglich sein die Schuldenlast spürbar abzubauen.

Ortspost: Was ist so schlimm an hohen Schulden?

Franz Gattermann: Werden die Schulden der Gemeinde nicht reduziert, so drohen höhere Gemeindesteuern und Abgaben, weil wohl niemand anderer für unsere Schildorner Schulden aufkommen wird. Dass will wohl niemand und das will ich verhindern. Neue und zusätzliche finanzielle Spielräume kann die Gemeinde nur bekommen, wenn es wie beim Gründerzentrum gelingt neue Arbeitsplätze und damit auch Kommunalsteuern nach Schildorn zu holen. Darum würde ich mich sehr bemühen.

Ortspost: In Deinem Programm sprichst Du Dich für die Wiederbelebung des Stelzhamer-Rad- und Wanderweges aus?

Franz Gattermann: Ja, da wurden 2006 entlang des St. Kollmannbaches vom damaligen Duo Rachbauer/Makor für die Errichtung eines naturnahen Weges bereits weitläufige Grundflächen angekauft. Das Projekt wurde aber leider ab 2008 schubladiert. Ein schöner Rad- und Wanderweg entlang des Baches zwischen St. Kollmann und Rampfen und der Möglichkeit der Weiterführung bis Ried würde nicht nur den Schildornern gefallen, sondern auch Naherholungsgäste locken.

Ortspost: Abschließend eine grundsätzliche Frage: Welcher Wert ist für Dich am wichtigsten?

Franz Gattermann: Chancengerechtigkeit – das heisst dass alle Bürgerinnen und Bürger die gleichen Chancen im Leben und Rechte in der Gesellschaft haben sollten, egal ob arm oder reich, ob alt oder jung.

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