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Equal Pay Day 2012

Equal Pay Day 2012:
Frauen im Bezirk Ried arbeiten im Schnitt 101 Tage im Jahr gratis

Am Samstag den 22. September ist im Bezirk Ried "Equal Pay Day", das ist jener Tag, ab dem Frauen, statistisch gesehen, gratis arbeiten müssen. Das heißt, dass Männer an diesem Tag bereits jenes Einkommen erreicht haben, für das Frauen noch bis zum Jahresende 101 Tage arbeiten müssen. Insgesamt beträgt der Einkommensnachteil von Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen im Bezirk 27,5 %.

Rund um den Equal Pay Day wird jedes Jahr der noch immer herrschende Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern sichtbar. „Auch wenn es gegenüber dem Vorjahr in Oberösterreich eine leichte Verbesserung gab – von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit sind wir noch immer meilenweit entfernt“, betont Bezirksfrauenvorsitzende Barbara Huber.

In Oberösterreich liegt der aktuelle Nachteil der Fraueneinkommen gegenüber jenem der Männer (im Vergleich bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung) noch immer bei 28,1%. Mit dieser Lohnlücke von fast einem Drittel ist unser Bundesland auch heuer wieder Schlusslicht in Sachen fairer Löhne. Nur die Vorarlbergerinnen sind noch schlechter dran. Das Fatale an dieser Lohnlücke ist, dass sie sich in der Pension fortsetzt. Somit sind viele Frauen ihr Leben lang von Armut bedroht.

Mehr Frauen als Männer machen unbezahlte Überstunden

Betriebsrätinnen wissen längst, dass der Anteil der nicht bezahlten Überstunden bei Frauen deutlich höher ist als bei Männern und diese noch dazu viel schneller Lohnerhöhungen erhalten. Der lapidare Hinweis aus der Chefetage dazu: Die Männer hätten halt öfter nachgefragt und besser verhandelt. Dabei sagt ein Urteil des Obersten Gerichtshofes von 1998, dass es in der Verantwortung des Unternehmens liegt, gerecht zu entlohnen.

Jede fünfte Überstunde wurde 2011 von den Arbeitgebern in Österreich nicht entlohnt. Das heißt: für 22% der von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern geleisteten Mehrarbeit wurden weder Geldzuschlag noch Zeitausgleich gewährt. Alarmierend ist, dass der Anteil der nicht bezahlten Überstunden bei Frauen deutlich höher ist als bei Männern. Während bei Männern 2011 schon 19,65% der Überstunden nicht bezahlt wurden, waren es bei Frauen sogar 28,25%!

Die SPÖ-Frauen haben heuer bereits anlässlich des Internationalen Frautags in allen oö. Bezirken auf ungerechte Frauenlöhne aufmerksam gemacht. „Wir verlangen, dass Tätigkeiten und Berufe, die als Frauenberufe (Handel, Bildung, Pflege, sozialer Bereich…) gelten oder überwiegend von Frauen ausgeübt werden, nachhaltig besser bewertet und bezahlt werden“, erinnert Landesfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger.

„Wesentliche Ursachen für die Lohnungleichheit sind außerdem, dass Frauen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter fehlen, ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt unterbrechen, weil die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wegen fehlender Kinderbetreuungseinrichten nach wie vor schwierig ist. Wir werden so lange keine Ruhe geben, bis sich da etwas ändert“, gibt sich die Bezirksfrauenvorsitzende kämpferisch.

Bildtext:
SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Florian Schiffecker, Gerlinde Gschwendtner, Bezirksfrauenvorsitzende-Stellvertreterin Hannelore Wimmer und Ulrike Hoser beim Aktionsstand der SPÖ-Landesfrauen zum Equal Pay Day 2012

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