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Agrotreibstoff

Einführung von Motorenkiller E10 aussetzen!
SPÖ-Umweltsprecher LAbg. Christian Makor: "Agrotreibstoff bringt nur Nachteile!"

Die SPÖ Oberösterreich ist strikt gegen die Einführung des sogenannten "Biotreibstoffes" E10, wie sie Landwirtschaftsminister Berlakovich für den heurigen Oktober plant. Der aus Getreide und Zuckerrüben gewonnen Kraftstoff soll bei Benzin zu 10% beigemischt werden.
SPÖ Umweltsprecher Landtagsabgeordneter Christian Makor sieht in der Beimengung des Agrotreibstoffs  keinerlei positive Effekte für den Umweltschutz: "Die Einführung von E10 – Bioethanol – bringt nur Nachteile mit sich. Durch seine Gewinnung aus Getreide werden die Lebensmittelpreise weiter ansteigen. Insbesondere in Entwicklungsländern kommt es zu massiven Umweltzerstörungen durch Ausweitung der Anbaugebiete. Außerdem ist E10 ein regelrechter Motorenkiller. Seine chemische Zusammensetzung kann zu schweren Motorschäden führen. Daher fordern wir den Minister dringend auf, seine Pläne zu überdenken und auf die Einführung zu verzichten."

Aus den USA werden für heuer enorme Missernten auf Grund von Dürre vermeldet. Der Getreidepreis stieg daher um bis zu 23%. "Wenn bei den stark anziehenden Preisen zusätzlich auch noch größere Mengen Getreide für die E10 Produktion abgezweigt werden, hat das tragische Folgen für Mensch und Umwelt. Grundnahrungsmittel werden erheblich verteuert, was insbesondere die sozial Schwächeren trifft. Für die Hungernden in dieser Welt wird Brot unerschwinglich. Weitere Hungersnöte sind die tragische Folge. In ökologisch sensiblen Erteilen wie den Tropen ist eine Ausweitung der Anbauflächen durch Rodungen auf Kosten der Natur zu befürchten", warnt LAbg. Makor vor den negativen Auswirkungen der E10-Einführung und ergänzt: "Wenn die Ethanol-Produktionsfirma Agrana verlautbart, dass nur ein geringer Teil des benötigten Getreides aus Österreich kommen wird, dann unterstreicht das meine Befürchtungen!"

LAbg. Makor gibt weiters zu bedenken: "Studien aus der Automobilbranche belegen, dass Bioethanol schlimme Auswirkungen auf Motoren haben kann. Nicht nur ältere Modelle sind für diesen Kraftstoff nicht ausgelegt. Seine chemische Zusammensetzung greift den Kunststoff der Dichtungen und Schläuche an. Aluminiumteile korrodieren. Man kann diesen Sprit getrost als einen Motorenkiller bezeichnen! Dieses Risiko kann Autobesitzern teuer zu stehen kommen. Und gewisse Agrarkonzerne machen dann auch noch Geld damit!"

Die SPÖ-Fraktion brachte schon im Herbst 2011 eine Resolution an den Landwirtschaftsminister mit der Forderung nach einem Aussetzen der E10-Einführung im Landtag ein. Die ÖVP stimmte als einzige Partei dagegen und verhinderte durch ihre Mehrheit den Antrag.
"Bei dieser Abstimmung in der Novembersitzung des Landtages wurde deutlich sichtbar, dass sich die Volkspartei in der Hand von Agrarlobbyisten befindet. Die Partei ist scheinbar wieder jedes bessere Wissen über die fatalen Auswirkungen von E10 nur großen Agrarkonzernen und nicht dem Umweltschutz und den Menschen in unserem Land verpflichtet. Die Leute dieser Konzerne nehmen es als selbstverständlich hin, dass mit der steigenden E10-Produktion über den Getreidepreis sich auch Grundnahrungsmittel empfindlich verteuern. Unsere Meinung ist, dass Weizen am Teller und nicht im Tank landen muss," kritisiert LAbg. Makor.

"Alle diese Fakten zeigen ganz deutlich, an Bioethanol E10 ist überhaupt nichts "bio". Es bringt nur Nachteile für die Umwelt und in Folge für uns Menschen und kein Argument, das für eine Einführung an den Zapfsäulen spricht. Nur einige hartgesottene Lobbyisten wollen das aus Eigeninteressen der Bevölkerung glaubhaft machen. Eins steht daher fest, wir SozialdemokratInnen kämpfen weiter, bis die Beimischung von E10 im Benzin endgültig vom Tisch ist", gibt sich der rote Umweltsprecher kämpferisch.

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