Antiesenhofen
Antiesenhofen
Hausbrunnen oder Ortswasserleitung?
In der Gemeinderatssitzung am 23. März erhielten die Mitglieder des Gemeinderates einen Vortrag von Herrn Dipl.-Ing. Brunn (Land Oö.) und Herrn Spitzlinger (Büro Hitzfelder) über eine „nachhaltige qualitative und quantitative Trinkwasserversorgung in der Gemeinde“. Herr Brunn erwähnte zu Beginn seines Vortrages, dass in Oberösterreich die Einzelwasserversorgung (Hausbrunnen und Hausquellen) im Bundesländervergleich eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung hat. Dies hänge einerseits mit der sehr aufgelockerten Siedlungsstruktur mit Gebäuden in Einzellage (Streulage) zusammen, andererseits verfügen mehrere Gemeinden weder in den Ortszentren noch in größeren Siedlungen über eine öffentliche Wasserversorgung. Insgesamt werden aktuell rund 260.000 EinwohnerInnen in Oö. aus 90.000 Hausbrunnen versorgt.
Nachteile von Hausbrunnen
Mehr als 60% aller Hausbrunnen weisen laut einer Studie des Landes Oö. bauliche Mängel auf. Die bautechnischen Mängel verursachen oftmals Probleme mit der Qualität und Quantität des eigenen Trinkwassers, z. B. durch Einfließen von verschmutztem Oberflächenwasser, und können auch das Grundwasser beeinträchtigen. Zudem weisen Brunnen mit baulichen Mängeln zumindest zeitweise eine bakteriologische Belastung auf. Ein weiteres Problem von Hausbrunnen ist die Situierung. Viele liegen in der Nähe von Verschmutzungsquellen, wie z. B. Verkehrsflächen, Senkgruben, Mistlagerstätten und Güllegruben bei landwirtschaftlichen Anwesen sowie in dicht bebauten Gebieten. Eine gemeinsame Trinkwasserversorgung würde laut Herrn Brunn eine erhöhte Qualitätssicherheit, eine verbesserte Versorgungssicherheit und auch einen erheblichen Kostenvorteil für die Haushalte bringen.
Kosten für Ortswasserleitung liegen bei rund 2,3 Mio. Euro
Herr Spitzlinger teilte dem Gemeinderat mit, dass das Land Oö. Untersuchungen zur Verbesserung der Wasserversorgung im Großraum Antiesental durchführt. Falls in Antiesenhofen eine Ortswasserleitung errichtet werden sollte, so wären 11,2 km an Wasserleitungen notwendig (von der Fa. GST bis nach Mitterding – inkl. Siedlungsgebiete). Die Gesamtkosten für das Projekt würden sich auf ca. 2,3 Mio. Euro belaufen, wobei mit einer Förderung vom Land Oö. in Höhe von 35 % gerechnet werden kann.
Die Mindestanschlussgebühr für Haushalte beträgt derzeit € 1.792,00 und die Mindestbenützungsgebühr € 1,35/m3 (pro EinwohnerIn muss mit ca. 40 m3 im Jahr gerechnet werden).
Die Entscheidung, ob in Antiesenhofen eine gemeinsame Trinkwasserversorgung errichtet wird oder nicht, liegt aber alleine bei der Gemeinde Antiesenhofen. Aus derzeitiger (finanzieller) Sicht ist aber eine Realisierung in den nächsten Jahren äußerst unwahrscheinlich.