NR Präsidentin Prammer
Noch längst nicht genug über NS-Zeit gesprochen
 
Mit einer würdigen und stimmungsvollen Feier in der Kapelle der Landesmusikschule erinnerten die Stadt und die Plattform M.u.T. an die Rieder NS-Opfer Ernestine Grüner, Charlotte Taitl und Sr. Aloisia Martha Krampitz.

Vor einem halben Jahr habe Stadtrat und Gemeinderat einstimmig beschlossen, drei Straßen nach den drei Frauen zu benennen. Dieser Akt des Gedenkens wurde von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer gewürdigt, die als Hauptrednerin an der Gedenkfeier teilnahm.

In Ried empfangen wurde die Nationalratspräsidentin u.a. von Stadtrat Erich Rohrauer, der Fraktionsvorsitzenden der SPÖ im Rieder Gemeinderat Sabine Steffan und GemeinderätinSabine Strassl (FOTO).

Prammer mahnte, dass Erinnern nicht genug sei: "Wirkliches Gedenken ist mehr als Erinnerung man muss permanent daran arbeiten." Das werde nicht leichter, weil die Überlebenden der

NS-Zeit immer weniger würden: "Bald wird die Verantwortung für die Gedenkkultur nur noch in unseren Händen liegen."

Sie warnte vor jenen, die ein Ende des Sprechens über den Nationalsozialismus verlangen. In Österreich, so Prammer, sei "ganz sicher nicht" genug darüber gesprochen worden.