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Bezirk Ried

Das lange Warten auf eine bessere
Herzinfarktversorgung im Innviertel


Seit Mai 2005 wird in Oberösterreich über eine verbesserte Herzinfarktversorgung und Herzinfarktvorsorge konkret diskutiert.

Herz-Kreislauferkrankungen sind mit Abstand die Haupttodesursache (jährlich rund 5.300 Tote, das sind 44 % aller Todesfälle in OÖ). Dabei sind erhebliche regionale Unterschiede festzustellen. Nicht nur bei der Herzinfarkt-Sterblichkeit sondern auch bei der Herzinfarktrate liegt die Versorgungsregion Innviertel in unserem Bundesland an der Spitze.

Am 17. April 2007 brachte die SPÖ einen entsprechenden Antrag (1162/2007) in den Landtag ein.

Der Landtag setzte dafür einen eigenen Unterausschuss zur „Verbesserung der Herzinfarktvorsorge“ ein, in welchem die Gesundheitssprecherin der SPÖ, Dr. Julia Röper-Kelmayr den Vorsitz übernahm.

Während sich die SPÖ nachhaltig für einen dezentralen Ausbau der Herzinfarktversorgung aussprach und damit für die rasche Inbetriebnahme eines Herzkatheters im KH Ried standen die Vertreter der ÖVP in diesem Unterausschuss auf der Bremse: Sie waren der Meinung, dass ein möglichst rascher Transport zum nächstgelegenen Herzkatheter nach Wels eine adäquate Versorgung  bedeuten würde. Mehrfach war davon die Rede, dass ein Transport von bis zu 100 km durchaus zumutbar sei.

SP-Gesundheitslandesrätin Stöger hatte seit längerem Herzkatheter (Koronar-Angiografen) zur Behandlung und Vorsorge von Herzinfarkt-Patienten für die Krankenhäuser Vöcklabruck, Steyr, und Ried gefordert. Dies wurde aber bisher von VP, FP und Grünen stets abgelehnt. (OÖN, 25.6.09)

In der Sitzung der Gesundheitsplattform 2007 fand der Antrag von Landesrätin Stöger (SPÖ) in den Krankenhäusern Ried, Vöcklabruck und Steyr neue Herzkatheter-Stationen einzurichten keine Mehrheit.

In zahlreichen weiteren Sitzungen wurde mit Experten über die Verbesserung der dezentralen Versorgung diskutiert.

In einer Ausschuss-Rundreise wurden alle drei in Frage kommenden Standorte (Ried, Vöcklabruck und Steyr) besucht, um sich vor Ort ein Bild zu machen und um mit den örtlichen Ärzten die Notwendigkeit der Investition zu erörtern.

Ende Mai 2009 erhöhte die SPÖ den öffentlichen Druck und unterstrich die Notwendigkeit einer verbesserten Gesundheitsversorgung mit einer Plakataktion. Dabei wurde auf die unzumutbare Benachteiligung des Innviertels hingewiesen.
(Presseinformation PA 15.6..09)

Unter dem gesteigerten Druck und der nahenden Landtagswahl fand  am 24. Juni 2009 schließlich ein Gipfelgespräch zwischen dem Landeshauptmann, der Gesundheitslandesrätin und den Gesundheitssprechern der Landtagsparteien statt, bei der sich keiner der Parteichefs mangelnde Bereitschaft zu einer ausreichenden medizinischen Versorgung nachsagen lassen wollte.
So wurde vereinbart, dass durch ein Kooperationsmodell zwischen den drei geplanten und bereits bestehenden Koronarangiographie-Einheiten (Herzkatheter), von Beginn an beste medizinische Qualität geboten werde und durch eine Personalpartnerschaft Kosten gespart werden könnten. Eine Inbetriebnahme der wichtigen Geräte wurde für Ende 2009, spätestens aber Jänner 2010 in Aussicht gestellt. Lediglich die Bundesgesundheitsagentur müsse bei der Sitzung im November noch zustimmen.
(Presseinformation 10.9.09)

Obwohl sich der Landeshauptmann und die ÖVP so lange zierten und blockierten, ist das kein Grund für die ÖVP – Politiker sich den tollen Erfolg auf die eigenen Fahne zu heften:
„Versorgung Herzkranker dank LH Pühringer jetzt gesichert“ lässt die ÖVP in ihrem Parteiblatt titeln und LAbg. Frauscher jubelt: „Landeshauptmann setzt damit einen Meilenstein in der medizinischen Versorgung“ (NVB 25.6.09)

Am 29. Juni wurde in der Gesundheitsplattform der notwendige Beschluss einstimmig getroffen!

Nachdem alles auf Schiene schien, spielte das Thema im Herbst keine wichtige Rolle mehr. Nach der Landtagswahl und der schweren Wahlniederlage der SPÖ wechselte das zuständige Gesundheitsressort von der SPÖ (Silvia Stöger) zur ÖVP (LH Pühringer). Das Jahr ging zu Ende. Im Krankenhaus Ried wurden die Vorarbeiten erledigt und (wie in Aussicht gestellt) schließlich Ende November der Koronarangeograph in Probe-Betrieb genommen, der ausgezeichnet verlief. Trotzdem ließ die Sanitätsbehörde des Landes, die wiederum dem Landeshauptmann zugeordnet ist den Betrieb völlig unverständlicherweise Ende Dezember bis auf weiteres einstellen.
 Rede LAbg. Christian Makor – Landtag 16. Dezember 2009

Absetzbewegung der ÖVP – 1. Teil
Am 10. Februar ließ ÖVP-Landesrat Stockinger dann die Katze aus dem Sack und stellt die Neuanschaffung von Herzkathetern für die Spitäler Steyr, Vöcklabruck und Ried in Frage. Man solle die Entscheidung, die im Vorwahlkampf gefallen ist, nochmals überdenken, sagt er.
Spürbare Freude hatte die Landes-VP mit dem Kauf von zusätzlichen Herzkathetern nie. (…) Offenbar wollte man der SPÖ, die das Thema seit 2007 trommelte, keine Wahlmunition lassen. (OÖN 10.2.10)

Presseinformation SP-Klubobmann Dr. Karl Frais 10.02.2010

Presseinformation SP-Landesgeschäftsführer Christian Horner 10.02.2010

Scharf kritisiert der Rieder Bezirksvorsitzende der SPÖ, Landtagsabgeordneter Christian Makor, die Absetztendenzen der ÖVP von ihren Wahlversprechen. Was vor der Wahl versprochen wurde, muss auch für die ÖVP nach der Wahl noch gelten! Makor erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass am 29. Juni 2009 in der Oö. Gesundheitsplattform ein 4-Parteien-Antrag für drei zusätzliche Standorte für Koronarangiographie in Oberösterreich einstimmig beschlossen wurde.

(Presseinformation  21.4.10)

Absetzbewegung der ÖVP – 2. Teil
Am 15. April kündigte der Landeshauptmann selbst nunmehr massive Sparmassnahmen in den Krankenhäusern an, die sich auch massiv auf das Krankenhaus Ried auswirken könnten:

„Die Spitäler in den Regionen werden zwar weiter die Akutversorgung gewährleisten, müssen sich aber künftig spezialisieren. Lediglich Linz, Wels und Steyr sollen ihr umfangreiches Leistungsangebot behalten“ (heute, 15. April 2010)

Diese Aussagen ließen die Alarmglocken auch im Krankenhaus Ried läuten:
Irritiert zeigt sich die Bevölkerung im Innviertel über die kolportierten Pläne des Landes, „lediglich Linz, Wels und Steyr sollen ihr umfangreiches medizinisches Leistungsangebot beibehalten.“
Das Rieder Spital hat sich während der letzten zehn Jahre als Schwerpunktkrankenhaus im Innviertel mit 17 Abteilungen und Instituten als das medizinische Zentrum in der Region entwickelt, heißt es in einer Presseinformation des Krankenhauses.

Verliert in der Folge des Sparstiftes des Landeshauptmanns das Krankenhaus Ried seinen Status als „Schwerpunktkrankenhaus“, so würde man sich damit automatisch im Innviertel auch vom Herzkatheter verabschieden müssen.
(Presseinformation  26.4.10)

Es ist längst an der Zeit zu handeln! Die Gesundheit der Innviertler steht am Spiel.
Der Herzkatheter im KH Ried muss endlich in Vollbetrieb gehen!
Das bereits bestehende Gerät ausgeschaltet zu lassen ist im Sinne einer optimalen Notfallversorgung geradezu grob fahrlässig

Was sind die Wahlversprechen
der ÖVP wert,
Herr Landeshauptmann!

Fakten

Herzkatheteruntersuchung
Die Herzkatheteruntersuchung ist eine minimalinvasive medizinische Untersuchung des Herzens über einen Katheter, der über venöse oder arterielle Adern der Leiste, der Ellenbeuge oder über das Handgelenk eingeführt wird. Je nach Untersuchungsziel werden unterschiedliche Stellen im Herzen bzw. in den Herzkranzgefäßen angesteuert. Die Lage des Zieles bestimmt auch die Wahl des Zugangs, man spricht vom Rechtsherzkatheter, wenn der Bereich der rechten Herzkammer untersucht werden soll, entsprechend vom Linksherzkatheter bei der Untersuchung der linken Herzkammer.
(Wikipedia)

Durchführung der Katheterisierung
Zur Einführung des Katheters wird die Einstichstelle lokal betäubt. Eine Narkose wird für gewöhnlich nicht angewendet, es wird aber oftmals ein Beruhigungsmittel verabreicht. Da bei der Untersuchung gelegentlich der Katheter gewechselt werden muss, wird zunächst eine Schleuse in das Blutgefäß eingeführt, die erst bei Ende der Untersuchung wieder entfernt wird. Die Schleuse dient als flexible Führungsschiene, durch deren Inneres der Katheter in das Blutgefäß gleiten kann, wobei gleichzeitig die Einstichstelle abgedichtet wird. Nun wird ein Führungsdraht eingeführt. Seine Spitze besteht aus sehr weichem Material, so dass die Gefahr der Beschädigung des Inneren der Blutgefäße möglichst gering ist. Da der Draht in der Regel aus Metall ist, ist er gut bei einer Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen zu sehen, daher kann der Kardiologe die Position des Drahtes sehr gut beobachten, wenn er ihn durch das Blutgefäß zum Herzen hin vorschiebt. Da das Herz selbst und die Blutgefäße jedoch mitunter nur schwer erkennbar sind, kann es notwendig werden, dass der Kardiologe die Blutgefäße durch Gabe von Kontrastmittel kurzzeitig sichtbar macht, was vom Patienten bisweilen als sich mit dem fließenden Blut ausbreitendes Wärmegefühl wahrgenommen wird. Das Kontrastmittel wird über den Katheter eingebracht.
Der Führungsdraht selbst verläuft durch das Innere des Katheters und dient der Wegfindung des Katheters. Da die Spitze des Katheters normalerweise gebogen ist, muss der Katheter über den Führungsdraht zum Herzen gleiten. Der Draht hält die gebogene Spitze des Katheters gerade, so lange sich der Draht im Inneren des Katheters befindet. Wird der Draht dann stückweise herausgezogen, nimmt die Katheterspitze wieder ihre ursprüngliche gebogene Form an. Durch wiederholtes Vorschieben und Zurückziehen von Draht und Katheter kann der Kardiologe gezielt "abbiegen" und sich an die gewünschte Stelle vorarbeiten, was bei der Untersuchung der Herzkranzgefäße besonders interessant ist – schließlich muss hierbei die richtige Abzweigung "getroffen" werden, um weiter voran kommen zu können. Je nach anvisierter Stelle werden unterschiedlich gebogene Formen verwendet. Daher werden während der Untersuchung oftmals mehrere Katheter benötigt, um an den Zielpunkt zu gelangen.
Am Zielpunkt angelangt, kann die eigentliche Untersuchung durchgeführt werden.
Nach der Untersuchung werden Führungsdraht und Katheter entfernt und die Einstichstelle z. B. durch einen Druckverband verschlossen. Da es sich bei der geöffneten Ader in der Regel um ein größeres Blutgefäß handelt, ist es unbedingt notwendig, den Verband an Ort und Stelle zu belassen und die Anweisungen des Pflegepersonals zu befolgen.
(Wikipedia)

Schlechte Versorgung im Innviertel
2008 haben beinahe 3/4 der Herzinfarkt-Patienten aus dem Zentralraum Linz-Wels (2008 72,43 %; 2007 63,11 %; 2006 64,39 %) eine Koronarangiografie erhalten haben, hingegen lediglich im Schnitt nur rund 1/3 bis zu 1/4 der Herzinfarktpatienten aus den Versorgungsregionen Innviertel (2008 35,13 %; 2007 29,71 %; 2006 26,43 %).
Kooperationsmodelle stellen Qualität sicher
Der Betrieb der neuen Geräte soll in Form von Kooperationsmodellen erfolgen. Erfahrene Angiografieteams aus den Herzzentren Linz und Wels werden ihre neuen Kollegen in Steyr, Vöcklabruck und Ried einschulen und zumindest in der Aufbauphase im Regelbetrieb mitarbeiten. So ist von Beginn an beste Qualität gesichert.. Zudem senken diese Kooperationen die jährlichen Betriebskosten um insgesamt rund eine Million Euro pro Jahr.

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