Stadt Ried
Hallenbad Ried: Ablaufdatum
kann jeden Tag erreicht sein!
RIED. Der Zustand des Rieder Hallenbades ist derart katastrophal, dass täglich mit der Einstellung des Betriebs zu rechnen ist. Bei seiner jüngsten Sitzung am 22. Februar machte sich der Sport- und Bäderausschuss unter Vorsitz von SP-Vizebürgermeister Michael Steffan an Ort und Stelle ein Bild des höchst bedenklichen Ist-Zustands. Einhellig sind die Ausschussmitglieder überzeugt, dass die einzige Lösung des Problems nur ein Neubau sein kann, da wichtige Instandsetzungsmaßnahmen technisch unmöglich sind und eine Generalsanierung zu teuer wäre.
Kaputte Heizung, die Lüftung ist nicht einmal mehr ansatzweise als tauglich einzustufen, völlig durchfeuchtete Dachisolierung, Wasserschäden durch undichte Überlaufrinnen und defekte Leitungen, für die überalterte Haustechnik gibt es keine Ersatzteile – die Liste der Mängel ließe sich beliebig lange fortsetzen. Von hygienischen Unzulänglichkeiten ganz zu schweigen.
Kleines Beispiel der alltäglichen Rieder Hallenbad-Improvisationen: Die Fußbodenheizung ist im gesamten Objekt bestenfalls nur noch zu 20 Prozent funktionsfähig und im Bereich der Damensauna bereits zur Gänze ausgefallen. Um dort überhaupt auf eine erforderliche Raumtemperatur zu kommen, müssen die Saunaöfen bei geöffneten Kabinentüren als Wärmespender herhalten. Eigentlich eine frevelhafte Energievergeudung, jedoch der einzige Weg, damit der Betrieb aufrecht erhalten werden kann.
Die Hallenbad-Betreiber Geisböck und Hollerieder, deren Pachtvertrag mit der Stadtgemeinde bis Ende 2017 läuft, machen sich ernstlich Gedanken über ihre Zukunft. Per Anwaltsbrief wiesen sie dieser Tage Bürgermeister Albert Ortig und alle Fraktionen auf die alarmierende Situation hin und darauf, dass ihnen seit Jahren seitens der Stadt eine „unmittelbar bevorstehende“ Generalsanierung angekündigt werde.
Inzwischen ist sprichwörtlich Feuer am Dach des Rieder Hallenbands, allerdings mit Ansage. Vizebürgermeister Michael Steffan: „Die Probleme waren längst absehbar. Bürgermeister Ortig hatte im Herbst 2008 ja schon den Spatenstich für einen Neubau angekündigt. Darüber hinaus gibt es einen gültigen Gemeinderatsbeschluss aus dem Frühjahr 2009 für einen Planungsauftrag, der aber nie umgesetzt wurde.“
Der Sport- und Bäderausschuss fasste beim Lokalaugenschein einstimmig den Beschluss, dass im nächsten Stadtrat die Anträge auf Realisierung des Planungsauftrags und auf Berücksichtigung der dafür erforderlichen Mittel im Budget 2010 eingebracht werden. Seitens des Landes wurde übrigens eine Zwei-Drittel-Förderung des Hallenbad-Neubaus bereits zugesagt.
Vizebürgermeister Michael Steffan: „Sollte sich die Mehrheit gegen einen Neubau aussprechen, dann wäre damit das Ende des Hallenbades besiegelt. Für mich käme das jedoch einer Bankrotterklärung der Schul- und Sportstadt Ried gleich.“