Leitbild Ried 2020 darf nicht
 zum Rohrkrepierer zu werden

RIED. Die Zukunft der Bezirksstadt soll durch das „Leitbild Ried 2020“ kreativ und nachhaltig mitgestaltet werden. Wie in der letzten Sitzung des Gemeinderats im alten Jahr mit der Thematik umgegangen wurde, hat jedoch bei allen, die sich an dem Projekt mit großem Engagement beteiligt haben, Frust und Enttäuschung hinterlassen.
Das Leitbild wurde zwar von allen Fraktionen einstimmig beschlossen, die in 25 Veranstaltungen erarbeiteten Inhalte und Visionen wurden allerdings weder vorgestellt, noch diskutiert. Und die wohl wichtigsten Voraussetzungen dafür, wie das „Leitbild Ried 2020“ umgesetzt werden soll, fielen völlig unter den Tisch – nämlich der erstellte Maßnahmenkatalog sowie erforderliche Arbeitsaufträge für die darin enthaltenen Projekte.
Für Sozialstadtrat Erich Rohrauer ein klassischer Fehlstart: „Ohne Maßnahmenkatalog ist der mit 70.000 Euro veranschlagte Leitbildprozess das Papier nicht wert, auf dem er niedergeschrieben wurde. Es darf nicht passieren, dass dieses Leitbild, wie auch schon das vorangegangene, in den Schubladen verstaubt.“
Viel Zeit und Hirnschmalz von Riederinnen und Riedern sind bis dato in das neue Rieder Leitbild geflossen. Mit der Zielsetzung, einen wünschenswerten Sollzustand der Stadt im Jahr 2020 zu erreichen. Die einfließenden Ideen dürfen und sollen durchaus visionär sein, allerdings nicht unrealistisch.
Im Amtsvortrag für die Gemeinderatssitzung vom 18. Dezember war klar und deutlich festgehalten: „Zum Leitbild gehört zwingend ein Maßnahmenkatalog. Im Gegensatz zum Leitbild ist der Maßnahmenkatalog ein dynamisches Instrument, welches laufend angepasst, ergänzt bzw. adaptiert werden muss.“
Erklärung dafür, warum der Gemeinderat diesen Absatz ignorierte: Bürgermeister Albert Ortig hat diesen Punkt nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Eine Behandlung war daher nicht zulässig.
Rückfragehinweis:
Erich Rohrauer, Telef. 0664 / 3643334