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Ried

 Angekündigter Gratis-Kindergarten
 wirft eine Fülle offener Fragen auf


RIED. Unerwartete Wende bei der von den Rieder Sozialdemokraten seit Jahren geforderten Einführung des Gratis-Kindergartenjahrs. Laut Ankündigung von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer soll ab Herbst 2009 für alle Drei- bis Sechsjährigen der Besuch des Kindergartens in ganz Oberösterreich kostenlos sein. Allerdings sind diesbezüglich noch viele Fragen offen.
„Die nächsten Wochen werden zeigen, ob dieses Versprechen mehr ist als nur ein Werbegag im Vorfeld der nächstes Jahr stattfindenden Landtagswahl“, hält sich die Begeisterung von SP-Sozialstadtrat Erich Rohrauer in Grenzen, zumal gerade in Ried ausgerechnet die ÖVP (gemeinsam mit der FPÖ) immer gegen alle Bestrebungen, einen  kostenfreien Zugang zur Bildung zu schaffen und die Familien in Sachen Kindergarten zu entlasten, massiv gemauert hat: „Natürlich ist es erfreulich, wenn bei der Kinderbetreuung endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Dass nun plötzlich generell vom Gratisbesuch des Kindergartens die Rede ist, das überrascht mich nicht nur wegen der dafür zu kalkulierenden Kosten.“
Auf 50 Millionen Euro wird der zusätzliche Aufwand für dieses Vorhaben geschätzt. Woher  das Geld kommen soll, das wurde noch nicht konkretisiert. Lediglich davon ist die Rede, dass auf 15 Millionen aus dem Bundesbudget gehofft werde.
Ein gravierendes Problem sieht Erich Rohrauer auch darin, dass schon jetzt kaum ausreichend qualifiziertes Personal für die pädagogische Arbeit in den Kindergärten zu finden ist: „Im Bezirk Ried sind in dieser Sparte aktuell nur drei Personen als arbeitsuchend vorgemerkt.“
An der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) in Ried wird es kommenden Sommer zwar 58  Absolvent(inn)en geben, doch nicht alle von ihnen sind bereit, direkt in die Kinderbetreuung einzusteigen. Viele tendieren in Richtung zusätzliche Ausbildung bzw. Studium. Rohrauer: „Und in den nächsten Jahren stehen zahlreiche Pensionierungen an, was den Personalmangel zusätzlich verschärfen wird.“
Ungeklärt ist für Erich Rohrauer die Zukunft der Tagesmütter: „Dieser Bereich, der sich bestens bewährt hat, ist im neuen Kinderbetreuungsgesetz nicht geregelt. Diese Unsicherheit muss durch einen Betreuungsbonus für die Eltern entsprechend abgefedert werden. Es wäre inakzeptabel, sollte durch die neue Gratis-Kindergartenregelung die Existenz und der Fortbestand der Tagesmütter gefährdet sein.“

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