Schildorn
Antrag der SPÖ-Schildorn:
Kindergartengebühr für Geschwister senken! Kindergarten sollte als wichtige Bildungseinrichtung gratis sein!
Während die Einführung der Studiengebühren (600.– Euro jährlich) zu heftiger Kritik führte, stört die explosionsartige Anhebung der Kindergartengebühren in Oö (auf bis zu 900.– Euro für einen Halbtagsplatz) mit Ausnahme der Betroffenen niemand, ärgert sich die Vorsitzende des Kindergartenausschusses der Gemeinde Schildorn, Gemeindevorstand Silvia Daxdobler.
Zahlreiche Eltern beschweren sich daher zu recht über die zum Teil massive Erhöhungen der Kindergartentarife. Aufgrund der Elternbeitragsverordnung des Landes OÖ. kommt es seit September 2007 bei Familien mit Durchschnittsverdiensten zu Beitragserhöhungen von bis zu 100% und mehr. In Schildorn führte die verpflichtend vorgeschriebene Elternbeitragsverordnung, die keine sozial abgefederten Übergangsbestimmungen zuließ, binnen zweier Jahre sogar zu einer Gebührensteigerung von bis zu 137% bei Kindergartenkindern und 295% bei den Unter-Dreijährigen.
Großer Ärger bei den Eltern
Der Versuch der Schildorner SPÖ diese unglaubliche Verteuerung zumindest abuzfedern, wurde mit massiven Drohgebärden (Entzug von Förderungen) vom zuständigen Landesrat Sigl verhindert. Auch die Einführung einer Familienförderung der Gemeinde, die die ärgsten Spitzen der Gebührenexplosion hätte entschärfen können, fand im Schildorner Gemeinderat leider keine Mehrheit.
All dies stößt bei den Eltern auf großes Unverständnis. Gravierende Verteuerungen schon bei mittleren Einkommensgruppen, die bildungs- und familienpolitisch in die falsche Richtung gehen, müssen vermieden werden, fordert Daxdobler.
Kindergarten ist erste Bildungseinrichtung
Schließlich eignen sich die Kinder wesentliche grundsätzliche Fähigkeiten und Fertigkeiten bereits in den ersten Lebensjahren vor der Schule an. Diese Zeit der Bildung ist elementar für die weitere Bildungslaufbahn. Für Eltern sind die Kosten, die sie für den Kindergarten und für die Kleinkindbetreuung aufwenden müssen vielfach eine große finanzielle Belastung und eine Hürde für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Höhe der Gebühren können dazu führen, dass aus finanziellen Gründen von der Möglichkeit eine elementare Bildungseinrichtung in Anspruch zu nehmen, abgesehen wird. Der Kindergarten soll daher wie die Schule für alle Kinder beitragsfrei angeboten werden. Erst durch den beitragsfreien Kindergarten stehen diese Bildungsangebote unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern allen Kindern zur Verfügung. Wie im Schulbereich sollen Bund und Länder für die Finanzierung der Personalkosten dieser Bildungseinrichtungen aufkommen.
Durch Beschluss der Landesregierung, am 5. Mai wird die Reduzierung der Kindergartenbeiträge für das zweite und dritte Kind („Geschwisterregelung“) möglich. Diese Verbesserung, die zwar nur wenige Eltern in Anspruch nehmen werden können, ist zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, sollte aber umgehend eingeführt werden.
„Die Kindergartengebühren-Ordnung soll dahingehend geändert werden, dass für das zweite Kind ein Abschlag von 50% geltend gemacht werden kann und der Besuch des Kindergartens ab dem dritten Kind kostenlos ist, fordert Silvia Daxdobler.